Trends im Tagungsmarkt - heute die Interaktion im Tagungsraum
Wussten Sie eigentlich, dass die meisten Veranstaltungsformate im Corporate Bereich auf die Schule, Kirche und das Militär zurückgehen? Und bei vielen Veranstaltungen scheint sich seit dem auch nicht viel geändert zu haben. Sitzreihen, parlamentarische Bestuhlung und ein „höher gestellter“ Referent oder Speaker erinnern doch noch sehr stark an kirchliche Rituale. Gut, dass wir im Tagungsraum nicht mehr aufstehen müssen, wenn der Vorstand die Bühne betritt….
Immer mehr Veranstaltungsorganisatoren wollen sich jedoch von der Einbahnstraßen-Kommunikation im Tagungsraum oder Seminarraum –zumindest teilweise - verabschieden und testen so genannte interaktive Formate.
Beispiele, die wir im Best Western Hotel Lamm in Singen erleben und als begeisterte Gastgeber mit gestalten dürfen sind:
Barcamps
Das sind Veranstaltungen ohne vorher festgelegte Agenda. Die stellen die Teilnehmer zu Beginn ihres Camps selbst zusammen. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass alle mitgebrachten Fragen, Sorgen und Ideen auch wirklich adressiert werden. Der Fragensteller wird so schnell zum Moderator einer Session und die Teilnehmer, die mit Expertenwissen zum vorgebrachten Thema glänzen können, gesellen sich gern zu den jeweiligen Runden. Barcamps können ein- oder mehrtägig sein. Manche Tagungsorganisatoren planen auch gern testweise erstmal einen halben Tag und gestalten die andere ganz klassisch.
Soziometrische Aufstellungen
Die Idee ist, dass die Teilnehmer physisch einen Standpunkt einnehmen. Der Moderator stellt verschiedene Aufgaben und die Teilnehmer stellen sich an eine entsprechende Stelle. Dabei lässt sich der Raum in zwei Hälften oder vier Ecken teilen oder mit einer Linie eine Skala bilden. Die Aufgabe könnte dann lauten: Wie finden Sie die Idee einer soziometrischen Aufstellung auf einer Skala von 1 (ganz toll) bis 10 (muss das sein?). Und es wird sofort klar, wie Ihre Teilnehmer und Teilnehmerinnen dazu stehen.
Speed Dating
Einzelne Referenten oder Experten stellen einer kleinen Gruppe oder einzelnen Zuhörern ihre Lösungen oder Themen vor. Es gibt eine strikte Redezeitbegrenzung und ein akustisches Signal, wenn diese vorüber ist. Experten oder Zuhörer wechseln zum nächsten Tisch. Vorteil: Alle sind in Bewegung und bauen besser eine Beziehung auf, als wenn die Präsentationen in kurzen Sessions für alle Zuhörer von der großen Bühne erfolgen.
Fish Bowl
Ein Fish Bowl (könnte man übersetzen mit Goldfischglas) ist die interaktive Variante einer Podiumsdiskussion. Der Aufbau besteht aus einem inneren und einem äußeren Stuhlkreis. Im inneren Kreis sitzen die startenden Diskutanten, im äußeren die Zuhörer. Im inneren Kreis bleibt zu Beginn ein Stuhl frei. Möchte sich ein Zuhörer in die Diskussion einmischen, wechselt er auf den freien Stuhl im inneren Kreis. Alle Teilnehmer im inneren Kreis können stets entscheiden, dass sie alles gesagt haben und in den äußeren Kreis wechseln.
Warum Singen eine überzeugende Kongress- und Tagungsstadt ist, lesen Sie hier: