Narri-Narro- die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür
Wenn wieder bunte Gestalten, verkleidet mit aufwendigen Kostümen, Masken, Trommeln und lauter Musik durch die Straßen ziehen und Karnevalsumzüge, Karnevalsbälle und Straßenfastnachten die Menschen zum Lachen und zum Mitschunkeln bewegen, weiß ein jeder es ist wieder soweit: Die Fastnacht und damit die fünfte Jahreszeit hat begonnen.
Die Fastnacht wird im südwestdeutschen Raum als auch in Teilen der Zentral- und Nordschweiz als schwäbisch-alemannischen Fastnacht bezeichnet. Dabei wird die Fastnacht auch gerne als Fasnacht, Fasnet, Fasnad oder Fasent bezeichnet. Ein Merkmal der Fastnacht ist die Verkleidung der Teilnehmer mit Masken. Diese werden auch als `Schemen` oder `Larven` bezeichnet und sind meistens aus Holz gefertigt. Andere werden aber auch aus Papier, Stoff, Ton, Draht, Stoff oder Blech hergestellt. Die Träger der Kostüme, welche im schwäbisch-alemannischen Raum als Narrenhästräger bezeichnet werden, wechseln ihr Häs (Verkleidung) nicht jährlich, sondern behalten dieses über mehrere Jahre bei oder vererben es sogar über Generationen hinweg.
Die Fastnacht beginnt jedes Jahr offiziell am 11. November um 11:11Uhr. Die ersten Fastnachtsveranstaltungen finden in den meisten Orten aber erst nach den weihnachtlichen Festtagen ab dem 6.Januar statt. Dabei werden an Dreikönig die Masken, sogenannten `Schemen` oder `Larven`, abgestaubt und von da an beginnen erste Umzüge und Veranstaltungen. Mit dem schmotzigen Donnerstag beginnt dann wirklich die Fastnachtszeit in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Dabei werden in vielen Fastnachtshochburgen Straßenumzüge und Straßenfastnachten veranstaltet. In Konstanz werden an diesem besonderen Donnerstag sogar die Bewohner durch Fanfarenzüge und Trommeln aufgeweckt. Aber auch im Singener Rathaus wird die Macht an die Narren abgegeben und Schüler werden sogar aus der Schule befreit. Anschließend beginnt dann die Fastnacht in den Straßen und am Abend folgt der Hemdglonkerumzug, wobei die Hemdglonker in weißen Nachthemden und –Mützen durch die Altstadt von Konstanz ziehen und mit Glocken, Schellen und alten Topfdeckeln ordentlich Lärm machen. In Radolfzell ist der Hemdglonkerumzug sogar schon einen Tag früher.
Zu den Figuren der schwäbischen-alemannischen Fastnacht zählen neben Narren, Teufelsgestalten und Sagengestalten auch Hexen, wilde Leute, Maschker (Maskierte), Tiergestalten und unmaskierte Repräsentationsfiguren. Zum Brauchtum der Fastnacht gehören natürlich auch Narrenrufe und Fastnachtssprüche.
Das Ende findet die schwäbisch-alemannische Fastnacht am Aschermittwoch, welcher auch gleichzeitig den Beginn der Fastenzeit einläutet. Der Aschermittwoch findet immer 46 Tage vor dem Ostersonntag statt, welcher am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr gefeiert wird.